Sonntag, 17. Februar 2013

Warum in meinem Herzen kein Platz für verliebte Paare ist

Ich bin ja bekanntlich nicht so der übertrüber Menschenfreund, sondern eher eine grimmige Einsiedlerin. Zumindest was diese quietschrosa Liebesbrillen, forever - in - love - Beziehungen angeht, bin ich eher zurückgeblieben.
Auf der Plattform "Instagram", auf der man Bilder aller Art hochladen kann und anschließend mit Hilfe der Raute Taste allerhand Stichwörter markieren kann, um die anderen User auf das Bild aufmerksam zu machen, stoße ich immer wieder auf Begriffe wie #schnuckiputzi # i love you so much # schmusibusi # forever together.
Aha. Hat eben jeder eine andere Art und Weise, dem Gegenüber seine tiefgründige Liebe zu gestehen. Nur ich bin von diesem Wahn bisher verschont geblieben.
Das beste Beispiel dafür ist der Valentinstag, der am 14. Februar wie jedes Jahr verzweifelte Singles in eine Schokoladen - Fress - Depression getrieben und Pärchen zu einem romantischen Dinner mit anschließendem Schmusibusi - Foto für diverse soziale Netzwerke verleitet hat.
Das einzige, was für mich am diesjährigen Valentinstag rausgesprungen ist war leider eine meterlange To - Do - List für das folgende Wochenende, woraufhin ich mich komplett verzweifelt auf dem Parkettboden unseres Wohnzimmers räkelte und lautstark nach einem giftigen Schierlingsbecher verlangte. Wie ihr seht, ist mir sogar dieser Valentinstagswunsch unerfüllt geblieben.

Meiner Meinung nach, wäre die Suizidrate an Valentinstagen deutlich geringer, wenn die Regierung für sogenannte Ersatz - Lover sorgen würde, die auf der Straße depressiv aussehenden Frauen eine Rose und eine Schachtel Pralinen zustecken.
Ja ich weiß, die meisten Männer haben eine Schwäche für das Erkennen weiblicher Gefühle, aber kleiner Tipp, wenn euch eine Dame mit komplett verlaufener Mascara über das gesamte Gesicht entgegenkommt, seid ihr schonmal nicht auf dem Holzweg.
Natürlich kann man das verliebte Valentinstags - Szenario bei verliebten Paaren nicht verallgemeinen.
Denn viele Männer beten den Satz "Der Valentinstag ist überflüssig, weil man doch nicht auf Kommando romantisch sein kann" hinunter, als wäre er das Vater Unser.
Was natürlich völliger Blödsinn ist, WEIL: 1. Was heißt da bitte spontan? Ihr habt das gesamte Jahr Zeit, euch darauf vorzubereiten!!!! und 2. Männer, die nichtmal an einem Tag des Jahres romantisch sein oder eine Kleinigkeit (eine Rose würde reichen verdammt, aber über Schmuck freuen wir uns trotzdem mehr!) springen lassen können, meistens auch an keinem anderen Tag eine romantische Ader an sich finden.

Frauen wiederum würden deutlich weniger enttäuscht sein wenn sie 1. einfach weniger erwarten würden (Valentinstag? Wen juckt bitte der Valentinstag?) oder 2. sich endlich mit ihrer unglücklichen Situation abfinden würden ( Ja, ich bin zum dritten Mal in Folge an einem Valentinstag single und nein, es wird sich auch in Zukunft nicht ändern und doppeltes Nein, der Mann in den ich seit Jahren verliebt bin wird auch heute nicht urplötzlich mit einem Geschenkekorb vor meiner Tür stehen und mir eine feurige Liebeserklärung machen).

Das Problem, das sich nun den unromantischen Männern und den erwartungsvollen Frauen aber in den Weg stellt, sind eure gestellten Schmusibusi - Fotos! Denn diese bringen Frauen dazu, sich vorzustellen was für einen wundervollen Tag sie haben könnten, wenn der Mann nur etwas romantischer wäre und die armen Männer werden mit der weiblichen Hysterie in den Wahnsinn getrieben, obwohl sie doch "einfach nur chillen" wollen.

Während ihr also heute eure # sunday # afternoon # cuddling # with # my # boyfriend - Fotos veröffentlicht, habe ich im Zuge einer Hausübung eine französische E - Mail an meine erfundene Freundin Marie geschrieben.
Und wenn ich nach Beendigung dieses Beitrags meine Mathe - Hausübung fertiggestellt habe, mache ich ein paar Fotos mit den beiden Büchern, die ich im Moment lese.
Die sind nämlich romantisch, haben immer Zeit und die Liebe zu ihnen macht mich noch nichteinmal dumm! Das sind Schmusibusis der Oberklasse! Ich wette, in euch brodelt es jetzt vor Neid!

Freitag, 15. Februar 2013

Warum es ab heute heißt: << Namaste, Bitches! >>

Es gibt ja bekanntlich viele Gründe für so eine Wintertime - Sadness, die bis zu einer Depression ausarten kann! So kann zum Beispiel dieses trübe, kalte Wetter die Ursache für eine aufkommende Traurigkeit sein, oder die Schule (doch anscheinend kapiert das heutzutage kein Lehrer mehr und ist erst zufrieden, wenn er wirklich jede einzelne Sekunde unseres Wochenendes mit sterbenslangweiligen Aufgaben verplant hat), oder der nicht enden wollende Stress (naja, eigentlich sollte er im Juni enden, da ich dann die Matura haben sollte aber wer weiß, das Schicksal steht in letzter Zeit nämlich nicht so gut mit mir).
Die Zeiten, in denen ich mich auf Freitage gefreut habe sind jedenfalls längst vorbei. Das Wochenende ist keine Erholungsphase mehr sondern ein, mit zu erledigenden Schulaufgaben geballter Zeitraum und ehrlich gesagt bin ich immer fast ein bisschen erleichtert, wenn es wieder zu Ende geht. Ja, meine Psyche ist echt im Eimer und das Burnout - Syndrom wird von Schulen zumindest im Abschlussjahr komplett ignoriert.
Heute war es schließlich so weit: Den einzigen Ausweg sah ich in einer Sonnentherapie, die nur durch eine Reise in die Ferne durchgeführt werden könnte (ich googelte bereits Flüge nach Monaco, Malta und Sizilien).
Das Dumme ist nur, dass man aufgrund des ganzen Schulstress nicht einmal für eine Reise Zeit hat.

Also, was tun? Freitags steht jedenfalls der wöchentliche Fitnessstudio - Besuch von I. und mir an.     (Wenn du das jetzt liest, ich liebe dich und ich hoffe, du bist nicht böse, dass ich dich mit I. abkürze aber gewisse Leute könnten schließlich die absolute Krise bekommen, wenn ich in meinem Teegeflüster Namen erwähne ;) )
Jedenfalls, besuchten I. und ich heute die Yoga - Flow Stunde um halb sieben Uhr abends und ja, obwohl das Fitnessstudio genau 2 Minuten von meiner Wohnung entfernt ist, komme ich einfach jedes Mal zu spät.
Doch das Training stand bereits von Minute eins an unter einem guten Stern, da wir sogar noch genug Zeit hatten, uns eine Matte zu besorgen.
Unsere Yoga Lehrerin war die Sorte Mensch, die so aussieht, als würde sie sich nie mit den üblichen Problemen befassen, die uns häufig Kopfzerbrechen bereiten.
Viel eher hatte sie sich der alternativen Seite des Lebens hingegeben und begann uns zwei Sonnengrüße zu lehren. Solche Leute müssen wirklich ein viel sorgloseres Leben haben, wenn sie selbst dann die Sonne grüßen, wenn diese echt absolut nicht zu sehen ist.
Zwar war ich nie ein wirklicher Hundefreund, doch in diesen sechzig Minuten nahm ich zirka zwanzig Mal die Stellungen des auf- und abschäumenden Hundes ein, bei der das Häagen Dazs Eis, das ich zuvor verputzt hatte, drohte den Weg vom Magen zurück in Richtung Mundhöhle zu machen. Zwischendurch durften wir uns auch als Kobra und Panther versuchen, wobei der Panthersprung bei mir eher nach einem Besoffenen, der gerade versucht, sein großes Geschäft in einem Busch zu erledigen, aussah.
Doch als wir am Ende ausgestreckt auf der Matte lagen und eine Gedankenreise mit uns durchgeführt wurde, bei der wir jedes Körperteil entspannen mussten, war das eine Art Erleuchtung. I. raunte mir andächtig zu, ob wir jetzt Yoga Lehrerinnen werden wollten. Und ehrlich gesagt, JA ICH WILL!   Keine Sau interessiert sich schließlich dafür, wie deine letzte Mathe Schularbeit ausgefallen ist, ob die Prozentanzahl unter deiner Französisch - Schularbeit wirklich so hoch ausgefallen ist und ob das letzte Halbjahreszeugnis vor dem Zeigen an die Verwandtschaft vielleicht noch von Photoshop unter die Lupe genommen wurde, wenn du vorne, bloßfüßig auf deiner Yoga - Matte sitzt und deine Lippen zu einem "Om" formst. Und meine Armstulpen von früher kann ich für diese Gelegenheit auch gleich wieder auspacken, nur die angenähte Kette würde die Ruhe stören und die zu entfernen kann ja wirklich keine große Sache sein.
Zur Feier des Tages versuch ich mal, ob ich mein bereits zugewachsenes Loch für ein Nasenpiercing erneut durchstechen kann, um meiner neuen Persönlichkeit das gewisse Etwas zu verleihen.

In diesem Sinne: Ab in die Krieger - Stellung mit euch und wehrt euch gegen die Alltagsprobleme, die es beinahe wünschenswert machen, sich einen Dolch in die Brust zu stechen.
Doch bevor ich jetzt zu theatralisch werde, sind meine letzten Worte für heute: bleibt entspannt, alternativ, pierct euch die Nase und besucht eine Yogastunde. Den Körper mal in eine Tierstellung zu bringen, kann nämlich wahre Wunder bewirken!

Namaste, Bitches!