Donnerstag, 8. November 2018

Warum Weihnachten nächstes Jahr ausfällt


„Ich überleg mir ja wirklich, Weihnachten heuer ausfallen zu lassen und einfach wegzufliegen“, erklärt mein Vater jedes Jahr aufs Neue. Gut, wenn man so einige Weihnachtsdesaster meiner Kindheit bedenkt, wundert mich das eigentlich nicht. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir bis heute der Weihnachtsabend, an dem ich einen neuen Schreibtischsessel bekam und mein Vater beim kläglich scheiternden Versuch, diesen aufzubauen, fast seinen Daumen verlor. Ein cholerischer Anfall seinerseits war ebenso vorprogrammiert, wie ein Weinkrampf von mir, denn ich wollte doch unbedingt genau heute, an Weihnachten, in den Ferien, um 21 Uhr, auf genau diesem fix fertig aufgebauten Schreibtischstuhl sitzen und meine Welt lag in Trümmern, weil aus diesem Vorhaben nichts wurde. 
Trotzdem, wirklich ausfallen lassen hat mein Vater Weihnachten noch nie und auch für mich wäre allein dieser Gedanke bisher absolut unvorstellbar gewesen. Meine Familie (mütterlicherseits) liebt Weihnachten - und Geschenke. Ich komme aus einer Familie, in der sogar der Namenstag mit Torte und Päckchen gefeiert wird und beim Familientreffen am 25. Dezember auch meine Ü-80 Oma noch stolz jedes einzelne ihrer Geschenke präsentiert. 
Also, warum um alles in der Welt sollte ich jemals auf die Idee kommen, Weihnachten ausfallen zu lassen?

Der Gedanke kam mir vor einigen Wochen. Ich, gerade gefühlt aus meinem Masterarbeits-Koma erwacht und keinen Dunst davon, in welcher Zeitzone wir uns befinden. Mein Verlobter (ja, urplötzlich bin ich verlobt und voll erwachsen und überhaupt stehe ich jetzt mit beiden Beinen im Leben) fragt unschuldig und beiläufig, wie wir das denn heuer zu Weihnachten machen. 
Hä, wie jetzt? WIR?! Weihnachten, das Familienfest schlechthin? Was soll ich denn da mit DIR machen? 
Sanft wies er mich darauf hin, dass wir ja jetzt verlobt sind und mit unserer Ehe wohl auch eine eigene Familie gründen. Mit sanft meine ich, dass er wie immer, wenn er versucht, mich zu belehren, fünfhunderttausend Dezibel lauter spricht als nötig, obwohl ich eh direkt vor ihm sitze und auch ein Flüstern absolut verständlich wäre.
Ratlos sehe ich ihn an und versuche angestrengt, meinen Mann zu übersetzen. Mit „wie machen wir das?“ meint er nämlich „du feierst heuer auch mit meiner Familie“. Und für mich bedeutet das DREI Familien, mit denen ich dieses Jahr feiern muss. Dreimal so viel essen! Dreimal so viel Stress! Dreimal so viele Geschenke. Im Geiste rechne ich meinen aktuellen Kontostand nach und bemühe mich, nicht auf unsere Wohnzimmercouch zu kotzen. 
Dann die nächste unvermittelte und klar unüberlegte Frage des zukünftigen Gatten: „Und was schenkst du eigentlich meinen Eltern?“

Was schenkt ER eigentlich MIR ist wohl die angemessenere Frage. Ich frage: „Was schenkst DU eigentlich MIR?!“
Ehrlich gesagt bin ich mir nichtmal selbst sicher, was ich gerne hätte. Außer einer Hyaluronsäure-Behandlung für meine Augenringe. Oder einem dreiwöchigen Aufenthalt in einer Overwater-Villa auf den Malediven. Er schlägt vor, einen neuen Staubsauger zu kaufen, weil der „ur praktisch“ ist. Wir einigen uns auf eine Sonnenbrille von Prada. 

Auch mein Göttergatte äußert seinen Herzenswunsch. Jeder, der ihn kennt, hätte wohl auf Fahrradzubehör oder ein neues PlayStation-Spiel getippt. Er aber möchte einen Japanisch-Kurs besuchen. Ist auch okay. 

Da gibt es ja so Frauen, die ihren Männern liebevolle Fotocollagen basteln und einrahmen, damit er diese über sein Bett hängen kann. Und dann gibt es mich. Sein Bett ist nämlich mein Bett und ich vertrete eher die Meinung: „So einen Scheiß brauch ich nicht in meiner Wohnung!“ und basta. Geschenke einpacken kann ich ebenso wenig, wie irgendwelche romantischen Videos zusammenschneiden. Aber glücklicherweise kann man Männer ja auch anders beglücken, oder?

Jetzt mal im Ernst: Ja, am liebsten wäre es mir, Weihnachten ausfallen zu lassen. Heuer einfach mal nach dem Motto „Dieses Jahr schenken wir uns nichts“ zu leben und das auch ernst zu meinen. Geld zu sparen. Nichts zuzunehmen über die Feiertage. 
Andererseits tüftle ich natürlich schon am perfekten Geschenk für die Schwiegereltern. Überlege, heuer ein romantisches Fotobuch für den Mann zu gestalten. Freue mich auf dreimal so viel Essen. Auf drei mal so viele Geschenke. Und bin ehrlich gespannt darauf, welche Weihnachtsdesaster so in seiner Familie auf mich warten und ob da auch jemand seinen Daumen verliert. Ich hoffe nicht!
Aber nächstes Jahr lassen wir Weihnachten ausfallen und fliegen einfach weg! Wirklich jetzt!


Donnerstag, 4. Mai 2017

Warum deine Karriere die beste Beziehung ist

"Mit 17 Matura, 20 Bachelor, 22 Master - Es scheint noch nicht bei allen angekommen zu sein, dass die Lebenserwartung über 36 gestiegen ist", las ich erst vor wenigen Tagen auf einem Facebook-Meme. Ich konnte förmlich hören, wie der Verfasser einen hyänenartigen Laut von sich gab und sich nach dem Verschicken an all seine Freunde so lächerlich abklatschen lies, wie einer dieser Typen in der U-Bahn, die dir "Hey Schnecke, wenn du dich setzen willst, auf meinem Gesicht ist noch ein Platz frei", zugrölen.
Okay zugegeben, sowas hat mir noch nie jemand zugerufen, ansonsten hättet ihr die Schlagzeile "21-Jährige prügelt Mann krankenhausreif" bereits in eurem täglichen Qualitätsblatt "Heute" erspäht.  
Wie auch immer. Leute, jetzt mal im Ernst: Bei jemandem, der so eine Meinung vertritt, ist anzunehmen, dass es sich um einen Langzeitstudenten mit fettigen Dreads handelt, dessen Lieblingsbeschäftigung (natürlich neben dem Rauchen von Joints) es ist, sich von seinen Eltern die Moneten in den Allerwertesten schieben zu lassen.

Und nein, ich sage nicht, dass man im Leben nur mit akademischen Titeln was erreichen kann, aber jemand, der mit beiden Beinen im Leben steht, sich seine Lebensqualität selbst erarbeitet und bestrebt ist, erfolgreich zu sein, würde ebenfalls nicht so einen Schenkelklopfer-Spruch verfassen.

Aber ob fettige Dreads oder nicht, das Thema ist heute ein anderes. Ich weiß, wir sind alle noch jung und haben unser ganzes Leben noch vor uns, blabla. Okay, mag ja sein, aber wie oft habe ich schon von jemandem von euch gehört, dass es jetzt mal Zeit für eine feste Beziehung wäre? Für jemanden, der euch nicht verarscht? Nicht betrügt? Zeit, jemandem der euch ausnahmsweise die Aufmerksamkeit entgegen bringt, die ihr euch normalerweise so wünscht, auch mal eine Chance zu geben? Oft, Leute, sehr oft. Ist das wirklich der neue Trend? Ein Zeichen von erwachsen werden? In meinen Augen handelt es sich dabei eher um reine Energieverschwendung. Ich weiß, ich predige das oft. Aber wenn ihr euch fragt, warum ihr liebestechnisch nichts auf die Reihe kriegt, gibt es nur eine richtige Antwort: Weil ihr noch nicht wisst, was ihr eigentlich wollt. Weil ihr noch nicht wisst, wer ihr selbst seid und in weiterer Folge, wie jemand sein muss, damit er euch ergänzen kann. 
Ich bin da keine Ausnahme. Erst kürzlich bekam ich die frustrierte SMS "Du willst dich also noch 4 bis 5 Jahre ausleben?! Wirklich schade, dass du so an deiner Einstellung festhältst!"

Ach Hase, dachte ich. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich will kein Mensch sein, der sich mit 21 den "Partner fürs Leben" schnappt, auf Ausbildung und Aufstiegschancen verzichtet, schwanger wird und Feiern am Wochenende durch Teleshopping auf der Couch ersetzt, während Mr. Ach-So-Right, der gerade Überstunden machen sollte, seine Sekretärin knallt. "Deine Karriere wird nie aufwachen und dir sagen, dass sie dich nicht mehr liebt", heißt es. Damn right! Man sagt ja, Geld macht nicht glücklich aber das sagen halt leider nur jene, die es nicht richtig auszugeben wissen. Kurz gesagt: Weh tuts auch nicht, wenn ihr's habt. Wenn ihr Zeit in eure Weiterbildung steckt werdet ihr am Ende nicht dastehen und denken "Ich habe alles für sie getan und sie hat mich nur belogen". Oder: "Ich wollte sie so sehr und jetzt schläft sie mit meinem besten Freund." 
Oh no, was ihr gelernt habt, kann euch echt keiner wegnehmen. Klar wird es da immer auch Neider geben, unzufriedene Leute, die im 16. Semester sind und euch als Spießer und Spielverderber dastehen lassen, weil sie selbst nichts auf die Reihe bekommen. Aber who the hell cares?! Dabei handelt es sich später dann um Menschen, die Jahrzehnte lang im selben Büro sitzen, sich mit ihrem nie steigenden Gehalt, ihrer immer gleich düsteren Wohnung und ihren zwei Wochen Italien-Urlaub im Jahr zufrieden geben. Wobei - wirklich zufrieden wirken die auch nicht, wenn ihr mich fragt.

Wenn ich in zehn Jahren von der Arbeit nachhause komme, will ich den Tag nicht mit "keine besonderen Vorkommnisse" oder "wie jeder andere" reflektieren. Weil ich davon überzeugt bin, nur ein einziges Mal auf dieser Welt zu leben. Und dann will ich auch verdammt nochmal das beste Leben führen, das ich erreichen kann. Ich will mit einem Lächeln aufwachen, mein helles Loft verlassen, in einen AMG steigen und im Urlaub dann in einer Poolvilla entspannen - und all das in dem Wissen, dass ich mir das selbst erarbeitet habe. Ja, für manche sind das nur dumme Träumereien. Weil sie aufgehört haben, selbst nach mehr zu streben. Scheißt auf diese Miesmacher! Setzt euch hin und lernt für diese dumme Prüfung oder schreibt endlich eine Bewerbung oder sagt eurem Chef endlich, dass ihr eine Gehaltserhöhung verdient habt - weil ihr es wert seid!

Ja, vielleicht liked der Mann eurer schlaflosen Nächte gerade das Selfie einer Halbnackten auf Instagram. Ja, vielleicht hat euch das Mädchen, das ihr am Wochenende im Volksgarten kennengelernt habt, statt ihrer eigenen die Nummer ihres eifersüchtigen Exfreundes gegeben. Ja, vielleicht wird euer Freund, der gerade in der Dusche ist, von einer unter "Pizzamann" gespeicherten Nummer angerufen. Scheißegal! Wenn die Zeit dafür haben, sollen sie. Wir nicht, Leute. Wir machen Karriere. 

Samstag, 12. Dezember 2015

Warum du auf den GameChanger warten musst

Ehrlich, ich glaube nicht an die wahre Liebe. Meine Mutter sagt sogar, ich würde eine verkümmerte Vorstellung von der Liebe haben. Zu diesem Entschluss kam sie, als ich ihr beim gemeinsamen Mittagessen in zuckersüßem Unterton das Ende ihrer Beziehung prophezeite. Sobald sie mit ihrem Freund zusammen ziehen würde, wäre die Beziehung in meinen Augen gelaufen. Und das aus folgenden Gründen: Die morgendlichen und abendlichen Gute-Nacht-Sms mit zehn Milliarden Emojis würden logischerweise wegfallen. Stattdessen würde sie nichts als einen angepissten Kommentar ernten, sobald sie unter der Woche nach ihrem nächtlichen Salsakurs ins gemeinsame Bett, anstatt in das eigene Schlafgemach fallen würde. Und sie wiederum würde sich sofort eine Voodoo-Puppe zulegen, sobald ihr Angebeteter seine Jungs am Wochenende im gemeinsamen Wohnzimmer Bier trinken und übernachten ließe. 

Meine Mutter nahm meine Warnungen allerdings nicht ernst, sondern wunderte sich wie solch eine verbitterte Einstellung in meinem Alter passieren kann. In ihren Augen müsste ich jetzt noch eine rosarote Brille tragen und auf einen Prinzen warten, der auf seinem weißen Pferd angeritten kommt und mein ganzes Leben verändert. Doch in meiner Generation glaubt niemand mehr an ein für immer. Zu viele von uns haben gesehen was mit unseren Eltern passiert ist. Besser gesagt mit den Beziehungen unserer Eltern. Die Hälfte von uns besteht aus Scheidungskindern und die andere Hälfte will einfach niemals der Ehe ihrer Erzeuger nacheifern, die seit Jahrzehnten  mit keinem anderen Partner im Bett waren, obwohl ihre Beziehung stinklangweilig und unharmonisch wirkt. Oder wir sind gebrannte Kinder durch vergangene Beziehungen die mehr als nur in die Hose gegangen sind. Vermutlich wurden wir da betrogen oder einfach nur gänzlich verarscht. Von jemandem der dachte, wir wären ersetzbar. Und so haben auch wir gelernt, andere zu ersetzen. Wir wissen, dass es Milliarden von Fischen in diesem Meer gibt also warum sollten wir uns auf genau einen festlegen?

Meine Generation hat aufgehört zu vertrauen. Manchmal ist es auch einfach so, dass uns Männer oder Frauen die gerade in einer Beziehung sind schreiben und uns ein offensichtliches Angebot machen, ihren Partner mit uns zu betrügen. Aber wenn keiner mehr loyal ist, warum sollten wir dann die Ausnahme sein? Warum sollte es uns selbst in einer Beziehung anders ergehen als den Partnern der Personen die uns versaute SMS geschrieben haben und uns die Ohren von ihrer langweiligen Beziehung voll geheult haben? Vor kurzem erst saß ich mit einem Freund zusammen, der in seinen letzten Beziehungen alles andere als treu gewesen war. Mädchen, die nicht hinter diese Fassade blicken, würden ihn ohne weiteres als Arschloch abstempeln. Als Fuckboy. Doch mir erzählte er warum er so ist, wie er jetzt  nun mal ist. Seine Exfreundin hatte ihn in der letzten Beziehung komplett verarscht und betrogen. Danach hat er sich geschworen nie wieder der Verletzbare zu sein. Nie wieder der Schwache. Ab jetzt wollte er immer einen Schritt voraus sein.

Fast schon fand ich mich mit dem Gedanken ab, dass der Freund nun für immer ein Betrüger sein würde. Dass er niemals die Frau fürs Leben finden würde, weil er sich geschworen hatte, sich auf niemanden mehr einzulassen. Weil er sich geschworen hatte, sein ganzes Leben lang nicht mehr verletzlich zu sein. Doch er überraschte mich. Er meinte, dass eines Tages eine Frau kommen würde, die er nicht betrügen wird. Er bezeichnete sie als Gamechanger. Also diesen einen Menschen der jede Einstellung völlig umdreht. Der dich auf null programmiert. Der alles verändert, was du jemals dachtest, von der Liebe zu wissen. Plötzlich bist du nicht mehr genervt, wenn er dir zehn WhatsApp Nachrichten hintereinander schreibt. Oder wenn du das Wochenende anstatt mit deinen Mädels mit ihm vor dem Fernseher verbringst. Und er sieht in der mehr als nur das Mädchen mit dem man Spaß haben kann. Er möchte mit dir verreisen. Und essen gehen. Und ins Kino. Und er schenkt dir seine Aufmerksamkeit auch wenn du mal zickig oder nervig bist. Eigenschaften, die dich an jedem anderen Typen bisher gestört haben, liebst du an ihm. Weil es das ist, was ihn ausmacht. Und plötzlich ergibt alles Sinn. Endlich verstehst du, warum es mit dem einen Ex nicht funktioniert hat. Warum er dich nicht geliebt hat, obwohl du alles gegeben hast, egal ob im Bett oder in der Küche ;). 
Der lieber mit seiner Ex ins Kino gegangen ist, als einen Abend mit dir essen zu gehen. Und plötzlich bist du so dankbar. Du dankst Gott dafür, dass du jetzt nicht mehr mit diesem schlecht gelaunten Arschloch diskutieren musst, sondern in dem Arm von der Person liegst, die dich wirklich wertschätzt. Im Arm des Gamechangers. 

Schöne Vorstellung, oder? Vielleicht habe ich ja doch keine verkrüppelte Vorstellung von der Liebe. Vielleicht habe ich trotzdem noch eine rosarote Brille auf und die Hoffnung dass eines Tages jemand kommt der mich bedingungslos lieben kann. Doch der erste Schritt um diese Person zu finden, ist alle Personen loszulassen, die auf keinen Fall dieser Gamechanger sein können. Weil sie dich nicht so zu schätzen wissen wie du es gerne hättest. Und du hast etwas besseres verdient. Bevor du diesen Menschen findest, musst du auch das Alleinsein schätzen lernen. Du musst verstehen dass es nicht das Ende der Welt ist niemanden zu haben. Und du darfst nicht suchen. Denn dieser eine Mensch der für dich gemacht ist, wird dich finden wenn die richtige Zeit gekommen ist. Wenn du genügend Erfahrungen gesammelt hast, um zu schätzen welches Geschenk dir gemacht wird. 

Den  GameChanger wirst du daran erkennen, dass er dich nie zweifeln lassen wird, ob du der richtige Mensch bist oder nicht. Der GameChanger wird niemals dieses unreife drei Tage nicht schreiben Spiel mit dir spielen. Er wird auch niemals deine Nachrichten lesen und stundenlang nicht antworten, obwohl du längst die blauen Haken gesehen hast. Du wirst immer wissen, woran du bei ihm bist. Also wenn dir jemand von Anfang an sagt, dass er oder sie keine Beziehung will, dann glaub ihm! Hör auf, es als Aufforderung zu sehen, diesen Menschen zu überzeugen, dass du die bessere Hälfte bist. Meistens endet das nur in einer Katastrophe und danach hast du noch größere Schwierigkeiten dich auf jemanden einzulassen. 

Also gib nicht die Hoffnung auf, sondern genieße dein eigenes Leben, bis jemand kommt, mit dem du es teilen kannst. Auch wenn dieser jemand nur eine kleine Katze ist. Oder auch 15. ;) 

Samstag, 5. Dezember 2015

Warum Frauen der Emanzipation selbst im Weg stehen

Ich muss zugeben: Wenn es eine Sache gibt, die ich an meinem Leben liebe, ist es das Frau-Sein. Klar, wir alle haben uns schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie viel leichter unser Leben wäre, wenn wir im Stehen pinkeln könnten oder unter der roten Welle eine schlechte Ampelphase verstehen würden.
Und trotzdem: Kaum etwas erfüllt mich so sehr wie das Auftragen von Make-Up, das Kaufen von Highheels und Kleidern und natürlich kitschig pinke Handyhüllen.
Was ich am Frau-Sein allerdings nicht leiden kann sind, nun ja, andere Frauen.
Natürlich habe auch ich meine weiblichen Seelenverwandten, deren Einstellungen perfekt zu den meinigen passen, doch in den letzten Wochen habe ich so viele seltsame Geschlechtsgenossinnen kennengelernt, dass ich mir öfter an den Kopf greifen musste, als ein Kind mit Läusen.

Angefangen hatte alles während meines Sommerjobs. Vielleicht war es dumm von mir zu glauben, dass Frauen eigentlich zusammenhalten sollten, anstatt aus Neid oder eigener Unzufriedenheit das gleiche Geschlecht derart anzufeinden, dass eine Verbundenheit unmöglich wird. Doch noch nie zuvor hatte ich so intensiv erfahren, wie andere Frauen aus Langeweile ihre Selbstdarstellung durch das Erfinden von Gerüchten oder das Schlechtmachen von anderen, fundieren wollen. Hier wurde über jeden getratscht - der Spruch "Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein", wurde munter ignoriert. Jeden Morgen plauderte jemand die neuesten Storys aus dem Nähkästchen. Am liebsten natürlich über jene, die gerade nicht in unmittelbarer Nähe standen - denn denen wollte man in der Mittagspause ja wieder mit einem aufgesetzten Lächeln Gerüchte über die Mädels auftischen, mit denen man zwei Stunden zuvor noch gelästert hatte.
Was mich allerdings wirklich schockierte, waren die Themen, über die diskutiert wurden. Denn meistens zerrissen sich gerade jene das Maul, die einen kompletten Nervenzusammenbruch inklusive Heulkrampf und Schreianfall bekommen würden, wenn jemand sie kritisiert hätte. Am verpöntesten waren Frauen, die sich auf der einen Seite gerne als Frau fühlten und demnach auch ihre Vorzüge nicht versteckten, sich aber andererseits auch, wie sonst für "Männer üblich", gerne amüsierten. Bedenklich finde ich dabei, wie die meisten dieser Frauen für Gleichberechtigung eintraten. Und wichtiger, sie hätten sofort eine Demo gegen Mobbing gestartet, wenn man sie als "zu beleibt" oder "zu flachärschig" betitelt hätte - selbst hatten sie allerdings kein Problem damit, über große Brüste oder das Sexualleben anderer herzuziehen. Ganz ehrlich, ich mache mir keine Mühe mehr, Synonyme für etwas zu finden, das in unserer Gesellschaft völlig normal sein sollte.
Und das sollte es, hab ich nicht recht? Wenn wir wollen, dass alle gleich behandelt werden, dass niemand als "zu fett" oder "zu prüde" oder "zu langweilig" bezeichnet wird - müssen wir Frauen dann nicht den ersten Schritt setzen und auch die jeweiligen Pendants respektieren?

Anscheinend fällt dies aber sogar jenen schwer, die sich augenscheinlich für Emanzipation einsetzen, denn in einem Seminar das ich besuche, welches sich mit dem Gender-Thema in Publikationen befasst, wird fast ausschließlich darüber diskutiert, wie verwerflich es ist, wenn Frauen in Werbungen über ihre Lippen lecken, oder sich freizügig kleiden. Meist beteuern diese Kritikerinnen, dass Frauen, die so agieren, von Männern in diese Rolle gedrängt werden oder tiefgründige, psychische Probleme oder die sogenannten Daddy-Issues aufweisen. Ehrlich, manchmal könnte ich darüber Tränen lachen. Sind diese Frauen wirklich davon überzeugt, dass sich niemand gerne sexy fühlt und sich auch so verhält? Einfach so? Weil man gerne mal bewundert wird, weil es auch ganz schön sein kann, wenn dir jemand nachstarrt? Warum ist jede Frau, die sich gerne vergnügt, gleich eine Nutte? Eine Frau, die mit Sexualität nichts anfangen kann, ist doch ebenfalls keine Nonne. Langsam würde ich gerne mal plausible Gründe dafür hören, warum es vielen Frauen so schwer fällt sich, pardon, um ihren eigenen Scheiß zu kümmern. Ganz nach dem Motto "leben und leben lassen."?!

Niemand verkauft sich unter seinem Wert, nur weil er oder sie zu sich selbst und den damit verbunden Entscheidungen steht und diese nicht verheimlicht oder unter den Tisch kehrt. Warum gilt das sich einigermaßen eingebürgerte Verhalten, andere nicht nach dem Äußeren zu beurteilen, nur für das eine Extrem? Warum muss eine Karrierefrau auch im Privatleben mit Rollkragenpulli und Brille vor ihren Wirtschaftsmagazinen sitzen? Weil man sie sonst nicht ernst nehmen kann? Weil sie sonst dümmlich wirkt? Weil man in einem kurzen Kleid nichts auf dem Kasten haben kann? Was ist das Problem, sich selbst und seine Möglichkeiten ausprobieren zu wollen? Herauszufinden, was man will und was man nicht will? Herauszufinden, wer man ist?

Niemand ist perfekt, das ist richtig. Doch der Wunsch, der in jeder Frau irgendwo verankert ist, nämlich respektiert zu werden und die gleichen Möglichkeiten wie jeder andere Mensch zu haben, ist noch ein langer und steiniger Weg, wenn die ständigen Vorurteile gegenüber Äußerlichkeiten und Vorlieben nicht endlich abgelegt werden.
Wie können wir erwarten, beim anderen Geschlecht im Zuge der Emanzipationsbewegung nicht auf Granit zu beißen, wenn wir nicht mal die Individualität von anderen Frauen akzeptieren können?

Stehen wir uns selbst und anderen also nicht im Weg. Vielfalt und verschieden Facetten sind am Ende des Tages das was uns ausmacht. Und darüber hat keiner zu urteilen. Niemand sollte ein schlechtes Gewissen aufgrund seiner Eigenheiten haben.

Es ist unsere eigene Entscheidung, wie wir uns kleiden, unseren Körper formen oder was wir im Schlafzimmer anstellen. Auch wenn wir dort nur drei Tafeln Schokolade, eine Eisbox und eine vor Fett triefende Pizza essen ;)

Sonntag, 29. November 2015

Warum Frauen nicht mehr zurückschreiben

Als Grund, warum ich ein Jahr nicht mehr gebloggt habe, nutze ich heute mal den gleichen, den ich notgedrungen in mein Handy tippe, wenn ich die Nachricht von dem Typen, den ich eigentlich ignorieren wollte, doch aus Versehen öffne. Und dann die blauen Haken erscheinen. Und er dann checkt, dass ich doch nicht auf einer dreijährigen Exkursion am Himalaya bin, wo ich leeeeeider keinen Empfang habe. Shit! "Sorry, ist grad echt stressig bei mir. So viel zu tun. Konnte nicht schreiben!"
Die Wahrheit ist, wenn ich dich mag, ist es nie stressig. Ich mein ganz ehrlich, habt ihr mich schon mal tippen gesehen? Trotz Gelnägel rattere ich einen fünfseitigen Aufsatz innerhalb von zwei Minuten herunter, inklusive Einleitung, Hauptteil, Zusammenfassung und abschließendes Resümee. Aber eben nur, wenn ich dich mag.

Leider ist es aber so, dass viele Männer keine Warnsignale erkennen oder nicht wissen, wo die Grenzen sind. Deshalb dachte ich, ich erläutere sie mal kurz:

1) Wenn ihr gerade erst angefangen habt, mit einer Frau per Whatsapp, Facebook, Tinder oder whatever zu kommunizieren, ist es zwar in Ordnung zu fragen, was sie macht, doch wenn sie euch zu verstehen gibt, dass sie gerade beschäftigt ist und ihr darauf mit "Wann fertig? Zeit dann?" reagiert, ist das schon leicht unangebracht. Zumindest bei mir kommen dann schon die ersten Beklemmungsgefühle hoch. Hat eine Frau kein Interesse an euch, wird sie diese Nachricht entweder ignorieren, eine Ausrede finden, oder, wenn sie so ehrlich ist wie ich, mit "Nö." antworten. Anscheinend erkennen einige diese Zeichen jedoch nicht oder deuten sie falsch. Das Tüpfelchen auf dem i ist allerdings, wenn ihr dann mit "Wird das nichts mit uns? Was auch immer dazu geführt hat, dass du nicht mehr antwortest....Es ist schade!!! Ich lösche deine Nummer jetzt!!!" kontert.
Puh, denken wir uns. Aus dem Schneider! Endlich hat er's geschnallt. Konnte mich ja schon gar nicht mehr auf "Berlin Tag und Nacht" konzentrieren, so oft, wie mein Handy vibriert hat. Kann der das nicht alles in eine Nachricht schreiben? Na servas, da hab ich mir wieder wen aufgehalst.

Aber nein! Zu früh gefreut. Obwohl wir auf die Abschieds-Nachricht keine Silbe mehr geantwortet haben, leuchtet unser Handy drei Minuten später erneut auf. In der Hoffnung, dass zur Abwechslung mal der Typ geschrieben hat, auf den wir wirklich stehen, starren wir erwartungsvoll auf das Display.  (Der schreibt aber natürlich nur, wenn wir mal wieder ein bomben Selfie auf Instagram geteilt haben, was in Anbetracht der Tatsache, dass wir gerade ungeschminkt und im Jogger RTL2 schauen, ziemlich unrealistisch ist).
OH NEIN! Der schon wieder!
"Sagst du, was mit dir ist???? Scheint so, als hättest du keine Zeit für mich!"
Wir denken: "Na wenn du's eh weißt, was soll dann diese Nachricht?"
und tippen: "Stimmt! Hab ich auch nicht."
Ja, Ehrlichkeit tut weh. Aber wenigstens mach' ich ihm jetzt keine falschen Hoffnungen.
Denkste.
Der Mann gibt nicht auf!
"Wie steht's demnächst um einen Kaffee?"
Was soll das?? Gut, einfach ignorieren.
Es vibriert schon wieder!
"Sagst du, was mit dir ist?"
Jetzt schlägt es aber Sandgrube 13!
"Gar nichts ist mit mir! Deine aufdringliche Art geht mir auf die Nerven! Ich bin nicht auf der Suche!"
"Du hast einiges miesverstanden und ich wohl eh bereits verschiessen", ist die kapitulierende Antwort.
Mies verstanden? Verschiessen? Spätestens jetzt steht fest, dass es die richtige Entscheidung war, ein Treffen auszuschlagen. Ohne korrekte Rechtschreibung? Ohne mich!
Anstatt zu weinen und mit einem Duden auf alles einzuschlagen, das nicht bei 3 auf den Bäumen ist, nehme ich's mit Humor.
"Was?! Du willst auf mich schießen?"
"Schätze, es ist besser, wir lassen es!"

Klar, das war jetzt natürlich ein Extrembeispiel. Doch ihr würdet euch wundern, mit was wir Mädels manchmal zu kämpfen haben. Doch auch das andere Extrem ist keinen Deut besser. Im Gegenteil. Aber entscheidet selbst.

2) Ihr habt schon länger mit einer Frau zu tun. Offensichtlich mag sie euch, Sehr! Sie schreibt auch von selbst, freut sich immer über ein Treffen mit euch, eure Fotos gefallen ihr auch. Topfang! Aber anstatt euch zu freuen, dass ihr endlich mal eine Lady gefunden hat, die eure miese Laune erträgt, über die monotone Miene hinwegsieht und sich tatsächlich für euren mäßig spannenden Alltag interessiert, wartet ihr die Creme de la Creme aller Antworten auf: "Lol." "Aja." "Mhm." "So halt." "Ok passt."
Sind wir für diesen Mann jetzt das gleiche, wie der Typ aus Beispiel Nummer 1 für uns? Wer weiß. Was ich aber weiß ist, dass wir Mädels dann auch aufgeben. Naja okay, vielleicht posten wir zuerst noch ein paar 1A Selfies oder tiefgründige Sprüche - aber dann!
Und dann könnt ihr ja mal nach einer Ausschau halten, die eure Zebra-Hose attraktiver findet als Channing Tatum.

Und übrigens: Falls ihr in ein paar Wochen draufkommt, dass wir doch unersetzlich waren, können wir leeeeeider nicht schreiben. Sind nämlich gerade auf einer dreijährigen Exkursion am Himalaya - und da gibt es keinen Empfang. ;)


Montag, 6. Oktober 2014

Warum mein Vergewaltigungsmelder der beste Mitbewohner ist

Die Schattenseite des Studentenlebens wird langsam aber sicher immer deutlicher. Zum Beispiel wenn man zweimal die Woche erst gegen 10 Uhr abends von der Uni nachhause kommt, weil die einzig verfügbaren Seminare, die sich nicht mit den Arbeitszeiten deines geringfügigen Jobs, den du dir vorbildlicher Weise gesucht hast, überschneiden, erst zu solch später Stunde angeboten werden. 
Kein Problem, könnte man jetzt meinen.  Bin immerhin kein kleines Mädchen mehr. Blöd nur, wenn du in einer Gegend wohnst, in der die anderen Einwohner dich selbst in Boots, Rollkragenpulli und mit dickem Schal so anglotzen, als wärst du eine Prostituierte in 30cm Highheels und einem Kleid, das bis zum Bauchnabel reicht. 
Das ist wohl auch der Grund, warum mir meine Mutter bereits vor Jahren einen, ich nenne ihn jetzt mal "Vergewaltigungsmelder" geschenkt hat. Darunter kann man sich einen roten Schlüsselanhänger vorstellen, der, wenn man auf den darauf vorhandenen Knopf drückt, einen Alarm auslöst, welcher bei allen Passanten, die sich in 5 Millionen Meter Entfernung befinden, einen Hörsturz auslöst, der sich gewaschen hat. 
Meine Mutter kam wohl auf diese grandiose Geschenksidee, als ihr klar wurde, dass ich dieses Ghetto noch sehr, sehr lange nicht verlassen werde, weil mir die nötigen finanziellen Mittel dazu fehlen. 
Was würde mir immerhin einfallen, meine Eltern zu bitten, mir eine eigene Bleibe zu besorgen? Wie unverschämt müsste ich für so eine Aktion werden? 
Geht mir ja noch ein, dass ich mir das Geld dafür gefälligst selbst ersparen muss. 
Dramatischerweise ist, wenn man so dreist ist und sich nebenbei auch noch einen akademischen Titel erarbeiten will, meist nur ein Teilzeit- oder geringfügiger Job drin, mit welchem man im herrlichen Wien trotzdem fast unmöglich eine Miete blechen kann, schon gar nicht in einer Gegend, in der die Nachbarschaft etwas sympathischer ist. 
Was wäre also eine Alternative? Zum Beispiel eine WG. Zugegebenermaßen brenne ich nicht gerade darauf, meine eigenen vier Wände mit einer anderen Person zu teilen, da mir meine speziellen Abläufe (nackt durch die Wohnung tanzen, das gesamte Wochenende im Jogginganzug zu verbringen und eine Eispackung nach der anderen zu löffeln oder an 4 Abenden pro Woche Criminal Minds - Folgen anzusehen) doch sehr am Herzen liegen. Also würde eine Wohngemeinschaft mit einer fremden Person aus Prinzip nicht infrage kommen. So denken allerdings nicht alle Personen aus meinem Bekanntenkreis. Ich habe durchaus Freundinnen, die ernsthaft ganz heiß darauf sind, mit mehr als unattraktiven Personen zusammen zu ziehen. 
Und zwar Personen, die sie seit ein paar Monaten durch Zufall kennen, was zirka damit vergleichbar ist, der netten Augustinverkäuferin von der gegenüberliegenden Straßenecke, eine Wohngemeinschaft vorzuschlagen. 
Obwohl ich über die Tatsache, dass ein paar Geschöpfe, die mir am Herzen liegen, lieber mit Personen, die sich durchaus bald als verrückte Mörderinnen oder Voodoo - Hexen entpuppen könnten, vor allem weil sie genau SO aussehen, als mit mir zusammenziehen würden, anfangs etwas entrüstet war, kann ich diese inzwischen durchaus nachvollziehen. 
Also falls sich jemand in einer ähnlichen Situation befinden sollte, hier die Erklärung: ihr seid einfach zu attraktiv, um in eine Wohngemeinschaft zu ziehen. Wer möchte bitte nachhause kommen, um zu sehen wie der sexy Installateur, der eigentlich gerade mit nacktem Oberkörper eure Waschmaschine repariere sollte, eure Mitbewohnerin vernascht? Oder die sexy Nachbarin, auf die ihr eigentlich seit dem Einzug ein Auge geworfen hattet, erwischen, wie sie gerade vor eurem Mitbewohner in die Knie geht? Richtig, niemand. Also nehmt es nicht persönlich, ihr könnt euch immerhin nicht aussuchen, ob eure Mitmenschen bei eurem bloßen Anblick vor Neid erblassen. 

Was ich mit dieser ganzen Story ausdrücken möchte ist eigentlich nur, dass ich meinem trauten Heim noch eine Weile treu bleibe. Doch ich habe immerhin meinen Vergewaltigungsmelder. Und der hat sich wirklich als wahrer Goldschatz entpuppt. Er beschützt mich nicht nur vor allen bösen Männern, nein, ich kann ihn auch anwenden, wenn meine Lieblingsnachbarn mal wieder um sechs Uhr morgens in ein ohrenbetäubendes Geschrei verfallen.  Oder einfach so. In der Straßenbahn. Wenn ein paar nette Personen wohl keine Manieren haben, was sich zeigt, indem sie herumrotzen und unverschämt husten, ohne sich die Hand vorzuhalten. Dann kommt mein süßer, roter Alarm ebenfalls zum Einsatz. Weil ich ein böser Mensch bin halt. ;)

Sonntag, 30. März 2014

Warum Frauen sooo einfach zu verstehen sind

Ist es nicht seltsam, wie man immer dann zum Beziehungscoach wird, wenn man selbst überhaupt keine Partnerschaft am Laufen hat, weil man schlicht und einfach zu unfähig ist eine zu führen, beziehungsweise einen Partner zu finden, der nicht zu dumm, zu unattraktiv, zu emotionslos, zu sensibel, zu klammernd oder zu uninteressiert ist?
Bei mir jedenfalls stehen Leute Schlange, die einen guten Ratschlag von mir verlangen, was Beziehungen oder das andere Geschlecht angeht.
Anscheinend haben diese Personen noch nie etwas von meinem Blog gehört, denn sonst wüssten sie über meine tiefe Abneigung gegen Beziehungen und Menschen im Allgemeinen bescheid.
Nichts desto Trotz möchte ich in Anlehnung an meinen letzten Beitrag, indem ich am Schluss ein extra Special für Männer, die sich danach sehnen uns Frauen zu verstehen, angeboten habe, heute erklären, wie Frauen ticken.
Das tue ich aus folgendem Grund: Beim nächsten Mal, wenn mich ein Trauerkloß um die Glättung seiner selbstverschuldeten Wogen bittet, muss ich nur auf meinen Blog verweisen und ihm den Link zukommen lassen. Das spart einiges an Zeit und ich kann die gewonnenen Stunden dazu aufbringen, meine Nägel zu lackieren oder die anspruchsvollen "Realityshows" auf RTL zu verfolgen. Eine Win-win-Situation also.

Zurück zu den Frauen. Immer wieder hört man, dass unsere komplizierte Art so viele Fragen aufwirft und Männer regelmäßig in die Verzweiflung treibt. Stimmt aber gar nicht! Ich erkläre euch daher, wie simpel es ist, uns glücklich zu machen und was ihr lieber vermeiden solltet, wenn ihr euch ein Nümmerchen oder mehr erhofft.
Natürlich gilt das was ich hier schreibe nicht für alle Frauen auf diesem Planeten, es gibt da ein paar Ausnahmen, doch dabei handelt es sich dann entweder um Mädels, die sowieso keinen abkriegen, beziehungsweise nicht euer Beuteschema sein sollten oder diejenigen, die sich sowieso schon den Mann fürs Leben gekrallt haben und diesen auch nie wieder gehen lassen, egal ob er das will oder nicht.

Fangen wir doch mal wieder bei den beliebten sozialen Netzwerken an. Dabei gilt es Folgendes zu beachten: Wir wollen, dass ihr unsere Fotos liked! Und zwar immer dann, wenn wir ein neues hochladen und unabhängig davon, ob ihr uns schon ins Bett bekommen habt oder nicht! Allerdings wollen wir NICHT, dass ihr komplett creepy einen Likeanfall bekommt und 20 Bilder in 2 Minuten mit einem Gefällt-mir verseht - schon gar nicht welche von vor zwei Jahren! Das macht euch nämlich gleich wieder arm und verzweifelt und ihr werdet vermutlich geblockt, bevor ihr bis 3 zählen könnt.
Der Grund warum uns so etwas wichtig ist, ist einfach: Euch gefallen bestimmt auch Fotos von anderen Frauen und wir können das sehen! Es erscheint nämlich auf unserer Startseite. Alles cool, solange euch unsere Fotos auch gefallen aber WEHE das ist nicht der Fall und ihr liked nur das neueste Bild von der anderen! Na dann schlägt's Sandgrube 13! Da braucht ihr euch nicht wundern wenn wir in Whatsapp online sind und eure Nachrichten ignorieren, denn  wir sind in diesem Augenblick viel zu beschäftigt, der Frage auf den Grund zu gehen, was diese hässliche Ratte hat, das wir nicht haben.
Abgesehen von den Facebook - Fotos, solltet ihr im Deutsch- und Englischunterricht während eurer Schulzeit gut aufgepasst haben. Warum? Diese Kenntnisse benötigt ihr, um sämtliche Statusmeldungen und Bildunterschriften zu interpretieren. Sollte da ein Zitat, Gedicht oder Songtext stehen, ist höchste Vorsicht geboten! Die Chancen stehen gut, dass eure Angebetete den verwendeten Text auf euch reflektiert und euch damit auf etwas aufmerksam machen will!
Hier ein paar Beispiele:
Ein trauriger Taylor Swift Song ist immer ganz schlecht! Da könnt ihr's eigentlich schon vergessen und die Beziehung scheint komplett am Ende zu sein. Ciao ciao!
Bei Akons "I just had sex" habt ihr alles richtig gemacht, doch sobald plötzlich Lily Allens "It's not fair" auf eurer Startseite erscheint, gibt es wohl ein Problem mit eurem Johannes.
So viel dazu.

Nun kommen wir zu dem Spruch, den ihr sicher alle schon einmal gehört habt: " Wenn eine Frau zu dir sagt 'schon okay' dann ist ÜBERHAUPT NICHTS okay!"
Na der trifft überhaupt immer ins Schwarze, das kann ich euch flüstern!
Also, hier ein paar Momente, in denen dieses "schon okay" fallen könnte:
1. Ihr macht euch aus, dass ihr einander nichts schenkt und dann tanzt ihr allen Ernstes ohne Geschenk an. Puh, schlechte Entscheidung. Natürlich ist das nicht für alle Frauen der Weltuntergang aber es wäre doch ratsam, sich niemals auf so eine Abmachung einzulassen, sondern stattdessen von Anfang an einen Tag in der Therme oder ein Abendessen zu planen! Ein kleines Schmuckstück ist auch immer gerne gesehen.
Ich glaube kaum, dass irgendeine Frau auf der Erde zu euch sagt: "Ähm, was geht bitte mit dir?! Schleich dich ans andere Ende der Welt mit der Tiffany & Co - Kette!" (Naja, außer ihr überreicht ihr die feierlich, nachdem ihr's mit ihrer besten Freundin getrieben habt aber die Kette würde sie dann glaub' ich trotzdem nehmen.)
2. Ihr habt keine Zeit für sie! Wenn das ein paar Mal passiert, ist das überhaupt kein Problem, aber wenn das letzte Treffen schon fast einen Monat zurückliegt und ihr immer noch dieselbe Ausrede bringt, gerät ihr langsam in eine brenzlige Situation. Denn eure Traumfrau wird sich mit ihren Freundinnen beraten, die ihr sofort erklären, dass ihr es nicht wert seid und sie was Besseres verdient hat und früher oder später wird sie das auch einsehen und euch zum Teufel schicken. Also merken: Zeit hat man nicht, die nimmt man sich für das, was einem wichtig ist.
Immer noch keine Zeit? "Schon okay", dann wird heute Abend eben der Nächste aufgerissen, diesmal vermutlich einer, der sich die Zeit für eine Brustrasur nimmt.

Und nun nochmal zu der im letzten Beitrag behandelten Frage, wie ihr merkt, ob eine Frau euch will:
Wenn nach Monaten trotz einiger Treffen und obwohl ihr der Guten bereits eure Gefühle gestanden, beziehungsweise euren Wunsch nach dem extrem erotischen "mehr" deutlich gemacht habt, noch nichts gelaufen ist, VERGESST ES! Und es hat dann auch keinen Sinn mehr, hunderttausend Jahre auf ein Wunder zu hoffen, denn obwohl wir Mädels so ziemlich alles können (zwinker, zwinker), Gefühle erzwingen klappt einfach nicht. (Das gilt umgekehrt übrigens genauso!)
Wenn auf eure Frage, wann ihr euch wieder sehen könnt, ziemlich seltsame Ausreden kommen (Familienfeier, da der Urstrumpfonkel fünfzehnten Grades Geburtstag hat, so viel Lernstress, beste Freundin macht eine schwere Zeit durch), dann wird das mit euch wohl auch nichts mehr. Sie bringt es einfach nicht übers Herz, euch ein entnervtes "Loss' mi in Ruah!" an den Kopf zu knallen.
Also: Wenn eine Frau euch will, zeigt sie das auch. Da gibt es keine Ausreden oder Entschuldigungen, denn was wir wollen holen wir uns auch!

Ich hoffe, ihr wisst jetzt, wie der Hase läuft.
Wir Frauen sind gar nicht kompliziert, wir sagen nur meistens alles "durch die Blume", um euer Ego nicht zu verletzen.
Voll nett, oder? ;)